Kirchenchronik zu Sora

2011      Anschluss an Trinkwasser- und Abwassernetz sowie Einbau eines Interims-WCs. Die Dachdeckung des Kirchenschiffes, der Loge und der Sakristei sollen erneuert sowie der Dachstuhl über der Loge saniert werden.

2006/08  Instandsetzung des Dachstuhls über dem Kirchenschiff; Wärmedämmung der Kirchendecke und Dielung des Bodens sowie Erneuerung der Elektrik.

2006/07  Restaurierung der Orgel und der Balganlage

2005      Vereinigung der Kirchgemeinden Sora, Naustadt und Röhrsdorf zur St. Bartholomäus-Kirchgemeinde Röhrsdorf.

2001/02  Anlegung einer Drainage; Erneuerung der Dachentwässerung und der Blitzschutzerdung; Sanierung des Geläuts; Abtragung des     kriegsbeschädigten Stahlglockenstuhls; Neubau eines Eichenglockenstuhls; die große Stahlglocke mit den Einschusslöchern von 1945 wird vor der Kirche als Denkmal aufgestellt; eine neue kleine Bronzeglocke aus Lauchhammer ist an ihre Stelle getreten.

2000      Generalsanierung des Kirchenturmes; vollständige Erneuerung der Turmspitze

20. Jahrhundert

1996 Installation der elektrischen Läuteanlage und des Uhraufzuges

1989 Deckung des Kirchendaches mit Betonsteinen; Erneuerung des Außenputzes am Kirchenschiff

1950 Taufstein vom Bildhauer Werner Hempel, Dresden

1947/48 Deckung des Kirchendaches; Renovierung des Kirchenschiffes (innen); Abriss der zweiten Empore und Veränderung des Altarplatzes durch Einbau des Triumphbogens
Die Renovierung folgt im Wesentlichen den Planungen von 1934, die unter der Überschrift stehen: „Entfernung sämtlichen architektonischen Zierrates“, um das Innere der Kirche im Stil der Zeit möglichst schlicht erscheinen zu lassen.

1945 Am 6. Mai 1945 wird die Kirche durch Beschuss der sowjetischen Armee stark beschädigt; Reparatur der Kriegsschäden am Kirchturm

1925 Sora wird Schwesterkirchgemeinde von Röhrsdorf

1919 Weihe der Stahlglocken, gegossen in Bochum

1917 Ablieferung der Bronzeglocken

19. Jahrhundert

1896 Bau der neuen Kirchschule

1894 Anschaffung der Kirchturmuhr (Otto Fischer, Meissen), die bis zum heutigen Tag in Funktion ist

1891 Erweiterung des Friedhofes nach Osten

1886 Turmerneuerung nach Blitzschlag und Brand

1874 vollständige Innenerneuerung der Kirche; alle barocken Holzeinbauten und die bisherigen Bänke werden entfernt, um die Kirche, im Stil der Zeit, zu modernisieren; Neubau der Orgel durch Firma Jahn sowie Anbau der Sakristei

1871 Egon von Schönberg tritt in Rom zur röm.-kath. Kirche über. In Folge dessen verliert er durch Kirchengesetz von 1898 das Patronat. Damit endet die seit der Reformationszeit bestehende Patronatsherrschaft der Herren von Schönberg aus Rothschönberg.

1853 Birkenhain löst sich von Sora und wird in das nähergelegene Limbach eingepfarrt. Einige der historischen Sandsteingrabmale vor der Soraer Kirche erinnern noch heute an Birkenhainer Bauernfamilien.

1853 Bau einer neuen geräumigen Pfarre

1851 erster Soraer Pfarrer nach Trennung von Limbach

1850 Kirchgemeinde Sora mit den Dörfern Lampersdorf, Lotzen und Birkenhain trennt sich am 25. Januar von der bisherigen Schwestergemeinde Limbach. Die Selbständigkeit wurde für 16.000 Taler erkauft.

1835 schwerer Einbruch in die Kirche

1829 neues Bronzegeläut (F, Gis, H) von der Glockengießerei Schramm, Dresden

1813 Am 7. Oktober 1813 durchquert Napoleon auf dem Weg von Wilsdruff nach Meißen das Dorf Sora.

18. Jahrhundert und 17. Jahrhundert


Im 17. / 18. Jahrhundert bricht in den Dörfern des Wilsdruffer Landes mehrfach die Pest aus; in den Kriegen hat die Landbevölkerung schweres Leid zu tragen.

1792/93 Erhöhung des Kirchturms auf 45 m im Stil des Spätbarocks; der weithin sichtbare Kirchturm gilt als einer der schönsten Barocktürme im Meißner Land.

1769/70 teilweiser Umbau und Neubau der Kirche; Abtragung des Dachreiters; Neubau eines massiven Turms; Verlängerung und Erhöhung des Kirchenschiffes; der Grundstein an der Südost-Ecke wurde am 1. Mai 1769 gelegt. Die Urkunde von 1186 wurde in einem Holzkästchen aufgefunden und die neue Kirche am 11. November 1770 feierlich geweiht.

1755 Errichtung der „Alten Schule“

1730 größere Umbauten an der Kirche, Erneuerung von Turm und Dach

1686 Sonnenuhr an der Kirche installiert

1634 Plünderung der Kirche Sora im 30-jährigen Krieg

1607 Ortsteil Kneipe wird zum ersten Mal genannt

16. Jahrhundert und 15. Jahrhundert

1574 Erwähnung einer Kirchenschule

1562 erste Darstellung Soras auf einer Landkarte

1557 Einrichtung der Kirchenbücher; erster erhaltener Eintrag 1559

1551 erste urkundliche Erwähnung von Lotzen („Lutz“), im Taufregister erst 1580

1543 Beginn der Aufzeichnungen im Kirchenarchiv von Sora mit Kirchrechnungen und Nachrichten über die Pfarrer der umliegenden Gemeinden.

1539/40 Im Zusammenhang mit der 2. Kirchenvisitation wird Sora Schwesterkirchgemeinde von Limbach. Die Pfarrstelle wird aufgehoben.

1445 Die Gebrüder von Schönberg (aus Reinsberg und Rothschönberg) erwerben Limbach sowie Sora, Birkenhain, Lampersdorf und weitere Orte. In Sora ist noch ein eigener Pfarrer tätig; vor der Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen war die Pfarrstelle längere Zeit unbesetzt.

1429/30 Plünderung und Zerstörung durch die Hussiten

1428 Im Steuerregister des Meißner Bischofs Johannes des IV. wird erstmals erwähnt, dass Sora eine eigene Kirche mit einem Pfarrer besaß. Zur Kirchgemeinde gehörten die Dörfer Sora, Lampersdorf und Birkenhain.

Zeit bis 14. Jahrhundert

1186 Sora erstmalig urkundlich erwähnt (Sivritthissare – Siegfriedsora). Es trug eine Zeit den Namen seines Gründers. In der Urkunde wird Dietrich, Pfarrer von Taubenheim, als Zeuge benannt. Bereits bei der Aufteilung der Flur wurde vor dem Eintreffen der Siedler die Pfarrhufe abgesteckt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass auch in Sora seit der Gründung eine kleine Kirche mit einem Friedhof existierte. Sora gehörte damals zur Herrschaft Taubenheim.

um 1180 Gründung von Sora durch Siegfried (wohl dem späteren „Sifridus de Blankenstein“) im Gefolge oder im Auftrag des Adalbert von Duvenheim (Taubenheim).

Gründungsurkunde von Sora

Es handelt sich um die Urkunde der ersten Erwähnung Soras durch Markgraf Otto den Reichen im Jahre 1186. Die Urkunde wurde 1769 bei Bauarbeiten an der Soraer Kirche gefunden; das Original wird im Sächsischen Staatsarchiv in Dresden aufbewahrt.

Wortlaut der Urkunde in Übersetzung:

  • 'Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit. Otto von Gottes Gnaden. Markgraf von Meißen. Da wir es für die Pflicht der Obrigkeit in der Markgrafschaft halten, nicht nur unbotmäßige Empörung und unbesonnenen Übermut abzuwenden, sondern auch allen Frieden und Gerechtigkeit zu geben, die dies von uns erwarten, so halten wir es mit Gottes Hilfe für ein notwendiges Recht unserer Herrschaft, dass alle für ihre Bedürfnisse irgendwelcher Art uns angehen, als ob sie von uns begehrten, sie werden auch Trost und Zuflucht unverletzlich bei uns finden. Deswegen möge es allen jetzt und in Zukunft bekannt sein, dass wir bei der Entscheidung des Streites zwischen Albert von Taubenheim und seinen Franken von Taubenheim, Siegfriedsora, Ullendorf und Hasela soviel als möglich Mühe und Einsicht haben walten lassen, und dass wir nach dem Rat unserer Getreuen und beider Teile freudiger Zustimmung die Streitigkeit zwischen ihnen mit folgender Rechtssatzung abgebrochen haben: Sie mögen ihrem Herrn Adalbert und seinen Nachkommen von einem halben Neubruch, der gewöhnlich ein halb lehen genannt wird, jährlich ein viertel meißnische Silbermark bezahlen und vom ordentlich Landding, dem iardink, und von dem Gerichtsbrauch, der deutsch vara heißt, jeder Art Abgabe. Bede und Dienst, außer dem was sie freiwillig leisten, frei sein. Wenn aber ein schwieriger Prozeß bei ihnen vorkommt, den sie nicht meistern können, dann möge auf Anruf ihr Herr kommen und nach ihrem Beschluß möge er bestimmen und festsetzen. Da meist die Zeit ohne weiteres die Nachkommen in Bezug auf Vergangenes in Zweifel und Ungewißheit zu bringen pflegt, ist dieses Rechtsgeschäft in unserer persönlichen Anwesenheit gemacht worden; damit es dann nicht jemand für ungiltig erklären möchte, ließen wir diese Urkunde niederschreiben und bekräftigen sie im Beisein der Zeugen, deren Namen folgen, mit unserem Siegel. Markgraf Dedo. Mein Sohn Albert. Sein Bruder Dietrich. Conrad, Burggraf von Doeben und Burggraf von Dohna. Heinrich und Walter, Canonikus der Meißner Kirche. Anselm. Siegmund. Siegfried. Mein Caplan Adelbert. Dietrich von Miltitz. Magnus von Purmeiz und unsere Ministerialen Rudolf von Bathin. Ulrich. Friedrich von Mahris. Arnold von Schlöben und andere mehr Freie und Ministerialen. Geschehen zu Meißen im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1186, unter der Herrschaft des ruhmvollen römischen Kaisers Friedrich und des Bischofs Martin auf dem Meißner Bischofssitz, unter Markgraf Otto. Glückauf! Amen!'