Geläut Kirche Röhrsdorf

2006 - das fünfte Röhrsdorfer Geläut
Die Disposition der Nominaltöne ist: gis`; h`; dis``; das Gesamtgewicht beträgt 1134 kg.
Dieses Gewicht ist in etwa vergleichbar mit dem Gewicht der Glocken für die der Kirchturm 1738 gebaut worden war. Ein neuer Ringanker verstärkt heute den durch zu große Glocken geschädigten Kirchturm. Am heiligen Abend 2006 sind die Glocken als „Röhrsdorfer Weihnachtsglocken“ erstmalig erklungen, die Widmung fand am 1. Advent im Beisein von Superintendent Andreas Stempel statt.

Die Glocken tragen neben den Jahreszahlen folgende Aufschriften und Abbildungen:

  • große Glocke: „ ALLES WAS ODEM HAT LOBE DEN HERRN“ und die Gloriole mit dem hebräischen Gottesnamen (Vorbild Altar)

  • mittlere Glocke: „CHRISTUS SPRICHT ICH BIN DER GUTE HIRTE“ und den guten Hirten mit dem Stab in der Hand und dem Lamm auf der Schulter

  • kleine Glocke: „CHRISTUS SPRICHT NEHMT HIN DEN HEILIGEN GEIST“ und den Taufengel.

Die Glockenzier entwarf Karl-Heinz Lötzsch aus Dresden.
Die Eichenholzjoche, Armaturen, Antriebe und die Steuerungstechnik wurden ebenfalls 2006 erneuert.

Ehemaliges Geläut

Eisenhartgussglocken zwischen 1958 und 2006
In Röhrsdorf wurden 1958 drei Eisenhartgussglocken begrüßt und auf den Turm gezogen. Die Nutzungsdauer der von Schilling & Lattermann aus Apolda stammenden Glocken war 2006 abgelaufen. Anders als in Sora ist der historische Eichenglockenstuhl von 1840 immer im Turm verblieben und trägt heute das fünfte Röhrsdorfer Geläut, gezogen 2006 in der Kunstgießerei Lauchhammer.

Zeit zwischen erstem und zweitem Weltkrieg
Die Glocken von 1840 waren bis 1917 im Dienst. Für „Kaiser und Reich“ wurden sie beschlagnahmt. Anders als in Sora hatte man sich in Röhrsdorf an die Anweisung der Kirchenverwaltung gehalten, nach dem Krieg neue Bronzeglocken gießen zu lassen. So wurde die kleine Glocke wieder mit eingeschmolzen, als 1920 bei Bierling in Dresden das dritte Röhrsdorfer Geläut mit dem Gewicht von 1666 kg gegossen wurde.
Im 2. Weltkrieg wurden wiederum die beiden großen Glocken zu Rüstungszwecken abgegeben. Die verbliebene kleine Bronzeglocke hat das Hochstift Meißen zum Einschmelzen abgekauft.

... bis 1917
In Röhrsdorf hingen seit 1840 drei klanglich schöne Bronzeglocken aus Kleinwelka mit einem Gesamtgewicht von 1960 kg. Die Anschaffung dieser Glocken war erfolgt, da eine Glocke aus dem vorherigen Geläut gesprungen war.
Ohne Rücksicht auf den historischen Wert zu nehmen, wurde eine mittelalterliche sogenannte Bienenkorbglocke aus dem 14. Jahrhundert mit eingeschmolzen. Dieses erste bekannte Geläut hatte ein Gewicht von 1294 kg. Der Gießer bemerkte damals, es sei merkwürdig gewesen, dass die große Glocke von 1521 im Ton höher stand als die mittlere Glocke. Er vermutete, dass die Glockenform die Ursache dafür war.