Die Naustädter Jahn - Schuster - Orgel

Die Naustädter Orgel wurde im Jahre 1902 von der Orgelbauwerkstatt Johannes Jahn in Dresden gebaut. Sie besaß ursprünglich 21 Register, zwei Manuale, Pedal, Kegelladen und eine pneumatishe Traktur. Von der Vorgänger-Orgel (Pfitzner oder älter) verwendete Jahn sowohl das Gehäuse als auch wesentliche Teile des alten Pfeifenwerks.

Im Jahre 1933 erfolgte ein Umbau durch Orgelbau Schuster aus Zittau. Das zweite Manual erhielt eine neue Taschenlade und zehn, statt der vormals sieben Register. Zudem wurde die Disposition verändert.

'Das Instrument vereinigt in sich drei voneinander klar abgrenzbare historische Schichten:
Das Mittelgehäuse und Teile des Pfeifenwerks stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es besitzt Merkmale des beginnenden romantischen Orgelbaustils.
Die technische Anlage (Spieltisch, Traktur, Windladen des ersten Manuals und Pedals, Balganlage) und Teile des Pfeifenwerks stammen aus der Zeit des hochromantischen Orgelbaus.

Das zweite Manual schließlich ist geprägt von der als 'Orgelbewegung' bezeichneten stilistischen Umorientierung nach dem ersten Weltkrieg, weg von der Romantik und zurück zu barocken Vorbildern.
Die Orgel dokumentiert so beispielhaft die stilistischen Wandlungen des Orgelbaus in der Zeit zwischen etwa 1840 und 1940 und ist aufgrund ihrer künstlerischen und musikalischen Gestaltung sowie aus wissenschaftlichen Gründen als erhaltens- und schützenswertes Kulturdenkmal zu beurteilen.
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Zitat: Dr. Horst Hodick/ Dresden, Orgelsachverständiger, 2009

Im Jahre 2011 erfolgten an der Orgel umfangreiche Restaurierungs- und Reparaturarbeiten,
ausgeführt durch die Orgel-Restaurierungswerkstatt Lindner/ Radebeul.