Kirche zu Naustadt
In Naustadt wird seit der Besiedlung vor über 850 Jahren in einer Kirche zentral in der Mitte des „Rundlings“ Gottesdienst gefeiert. Das heutige Kirchengebäude, das seine äußere Form am Ende des 16. Jahrhunderts erhielt, bestimmt mit dem mächtigen 48 m hohen Kirchturm von 1847 das Ortsbild. Die Kirche hatte Vorgängerbauten, von denen wir wenig wissen. Das Äußere und Innere der Kirche wurde über Jahrhunderte hinweg maßgeblich durch die Patronatsfamilie derer von Miltitz auf Batzdorf und Scharfenberg geprägt.
Man nannte diese Region auch früher das „Miltitzer Ländchen“. Im 18. Jahrhundert war Alexander von Miltitz (1657 - 1738), dessen Epitaph im Altarraum steht, in höchsten kurfürstlichen sächsischen Diensten tätig. Nach den letzten Umbauten im Inneren, veranlasst durch Dittrich von Miltitz zu Beginn des 19. Jh., hat sich das Erscheinungsbild der Kirche nicht wesentlich verändert. Immer wieder ist es in all den Jahrhunderten gelungen, die Kirche als gottesdienstlichen Versammlungsort zu erhalten. Viele Generationen haben ihre Spuren hinterlassen.
Besonders hervorzuheben ist der große Einsatz der Gemeinde in den Zeiten der Mangelwirtschaft (1945 bis 1990), um die Kirche zu bewahren. Unzählige Gottesdienste, Jugendveranstaltungen und Theateraufführungen fanden in dieser Zeit in der Kirche statt. Die neuen finanziellen Möglichkeiten nach 1990 wurden genutzt, um umfassende Sanierungen am Kirchengebäude durchzuführen. Im Jahr 2001 konnte durch das Engagement Naustädter Gemeindeglieder das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des 1. Weltkrieges erinnert, mittels Bronzetafeln zu einem Friedensmahnmal umgewidmet werden. Naustadt gehört seit 2005 mit Röhrsdorf und Sora zur St. Bartholomäus-Kirchgemeinde Röhrsdorf.
An den Sonntagen werden im Wechsel mit den anderen Kirchen 8.30 Uhr bzw. 10.00 Uhr Gottesdienste gefeiert. Die Zusage Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage“ steht über dem Ort und ist zu lesen auf der 2012 gegossenen mittleren Glocke.
Christoph Rechenberg, Pfarrer