Das Sühnekreuz in Bockwen
Zwischen Naustadt und Meißen, am Weg nach Bockwen, erinnert ein Sühnekreuz an ein tragisches Ereignis, was man unmittelbar mit der Einführung der Reformation in Verbindung gebracht hat.
Das Sühnekreuz wurde auf Initiative der Naustädter Konfirmanden vor einigen Jahren wieder aufgerichtet und mit einer Gedenktafel versehen. Es erinnert bis heute an die zum Teil sehr bewegten kirchlichen Verhältnisse der Reformationszeit.
In einer Legende heißt es, dass ein Streit um die Pfarrstelle in Naustadt zwischen einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer einen Wettritt der beiden Bewerber nach Meißen zur Folge hatte. Wer zuerst in Meißen auf dem Markt ankommt, sollte die Pfarrstelle erhalten. Dabei ist der katholische Pfarrer mit seinem Pferd zwischen Reichenbach und Bockwen gestürzt und tödlich verunglückt. Ihm zum Gedächtnis wurde später das Sühnekreuz errichtet.
Der wahre Hintergrund ist aus Aufzeichnungen im Pfarrarchiv ersichtlich. Der Naustädter Pfarrer Johannes Snecker, der erst vor wenigen Wochen aus Kesselsdorf gekommen war, ist mit einem Pferd im Jahre 1516 an dieser Stelle tödlich verunglückt. Ob ein Wettritt zwischen zwei Pfarrern stattgefunden hat, kann nicht belegt werden.