Erlebnisse eines sechsjährigen Jungen

Erinnerungen von Volkmar Seifert an Erlebtes und an Erzählungen seines Großvaters

Als kleiner Junge erlebte ich am 13. Februar 1945 den Angriff auf Dresden. Es war abends in der zehnten Stunde; man hörte ungeheure Detonationen. Als wir uns hinaus wagten, konnten wir das riesige Flammenmeer sehen. Kurz nach Mitternacht wiederholte sich dasselbe und am nächsten Tag zur Mittagszeit noch einmal.
Es war erschütternd anzusehen, wie am anderen Tag Überlebende mit ihren Habseligkeiten kamen; viele waren dennoch zufrieden, da sie überlebt hatten. Sie suchten nunmehr bei Verwandten und Bekannten Unterkunft. Auch meine Familie hatte Bombengeschädigte aufgenommen. Bei uns wohnten Familie Dallbert aus Köln, Familie Petermann aus Leipzig, Familie Viehberg aus Königsberg, Familie Helmiliger/ Volksdeutsche aus Ungarn, Familie Janascheck aus Kottewitz und die Familie Götz aus Dresden.
Täglich kamen große Trecks durch den Ort und übernachteten auch teilweise. Es kam vor, dass über 30 Personen in unserem Hof Quartier nehmen mussten. Allen wurde geholfen und Unterstützung von meiner Familie gewährt.

Volkmar Seifert, Jahrgang 1939/ Röhrsdorf, Landkreis Meißen