Kleidersammlung

Der „Herrnhuter Kleidersammler“ wird zur Deutschen Kleiderstiftung

Spangenberg-Sozial-Werk auf guten neuen Wegen

Jedes Jahr, ca. Ende August, bringen viele Mitmenschen aus unseren Orten ihre Kleiderspenden treu zur kirchlichen Kleidersammlung. Sammelstellen und der Zeitraum der Aktion werden rechtzeitig öffentlich bekannt gemacht.

Aber was passiert eigentlich mit der Kleidung und wer steckt dahinter?
Auch in unserer Gegend gibt es viele verschiedene Kleidersammler. Firmen wollen Gewinne mit Altkleidern erwirtschaften. Gemeinnützige Kleidersammler wollen Geld für ihre Satzungsziele verdienen. Das kirchliche Spangenberg-Werk arbeitet seit einigen Jahren daran, zu den ursprünglichen Wurzeln christlicher Kleiderverteilung zurückzukehren. „Im Zentrum unserer Arbeit steht das Bekleiden bedürftiger Mitmenschen“, sagt Vorstand Ulrich Müller, der die Arbeit seit dem Jahr 2008 verantwortet. Dazu wurden die Weichen inhaltlich und strukturell neu gestellt.
Zunächst ging es darum, die bewährte „Spangenberg-Arbeit“ wirtschaftlich zukunftssicher aufzustellen. Das vorhandene Grundstück mit Gebäude in Helmstedt/ Niedersachsen wurde in wertbeständiges Stiftungsvermögen umgewandelt. Eigentümer ist die „Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg“. Mit dem erneuerten Namen erarbeitet sich das traditionsreiche Sozialwerk eine immer größer werdende Beachtung, auch über die kirchlichen Sammlungen hinaus. Der Name verdeutlicht, dass die Deutsche Kleiderstiftung bundesweit unterwegs ist und als gemeinnützige Stiftung eine hohe diakonische Kompetenz für humanitäre Hilfe mit Textilien hat. Mitglieder des Vereins, zu denen auch heute noch Herrnhuter Gemeindeglieder und Enkel des Gründerpastors gehören, unterstützen die Stiftungsarbeit tatkräftig, angefangen von der Mitarbeit im Stiftungsvorstand bis zur Begleitung im Gebet und in der Fürbitte. Nun können auf den alten Feldern neue Furchen gezogen werden. Weil der biblische Auftrag, „was ihr getan habt einem dieser bedürftigen Menschen“ (Mt. 25,40) im Mittelpunkt steht, hat sich die Stiftung das Leitwort „für Wärme und Würde“ gegeben.
So konnten im Jahr 2014 erstmals über 260.000 kg (4 mal mehr als früher) humanitäre Hilfe in viele verschiedene Länder auf den Weg gebracht. Jede Lieferung wird gemeinsam mit Projektpartnern im In- und Ausland geplant. 16 Warengruppen werden dafür individuell zusammengestellt. Auch neue Textilien, Restposten etc. werden zusätzlich erworben, um eine größtmögliche Qualität der Hilfsgüter zu erreichen. Geliefert wird kurzfristig, für Flüchtlingsprojekte, zu Kleiderkammern im Inland oder für Kriegsopfer in die Ukraine.

Über alle Projekte wird im Internet stets aktuell informiert. Die nötigen Geldmittel für diese wichtige Arbeit erwirtschaftet die Stiftung mit ihren etwa 40 Mitarbeitenden selbstständig. Zuschüsse oder Kirchensteuermittel stehen nicht zur Verfügung. Deshalb muss, „als Mittel zum Zweck“, so Müller, ein Teil der Sammelware verkauft werden. Die ethischen Richtlinien dafür gibt „FairWertung“ vor, dessen Gütezeichen die Stiftung ebenso führen darf wie den weltlichen Titel „Entsorgungsfachbetrieb“, ein Siegel für zertifiziert gute Betriebsführung.

Unsere Gemeinde freut sich über diesen kompetenten christlichen Dienst und unterstützt gerne die Kleidersammlungen der Deutschen Kleiderstiftung.

Susanne Meier, Teamleitung Sachspenderbetreuung Markus Böck, Öffentlichkeitsarbeit und FundraisingUlrich Müller, Vorstand

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